Die Nachhaltigkeits-AG hat ein sehr ambitioniertes Programm:
Wir wollen die Sophie-Scholl-Schule als Ganzes zu einem Ort der Nachhaltigkeit machen, in all seinen Facetten: Ein Ort des Lernens über Nachhaltigkeit, ein Ort des nachhaltigen Wirtschaftens, und ein Ort des eigenen nachhaltigen Lebens.
Doch wie kann man dieses große Vorhaben umsetzen? Welche Ziele setzt man sich, welche Schwierigkeiten und Hindernisse kann man wie angehen, wie kann man von anderen lernen, wer gibt einem Unterstützung auf diesem Weg?
Zumindest auf die Frage nach der Unterstützung gibt es bereits Antworten, und zwar von mehreren Seiten:
- viele Einzelprojekte und engagierte KollegInnen haben schon eine Menge „Puzzleteile“ erstellt, die nun zusammengeführt und zu einem kraftvollen und überzeugenden Ganzen zusammengeführt werden können.
- Der gegenwärtige Schulentwicklungsschwerpunkt liegt nun auch auf dem Thema Nachhaltigkeit, so dass schulweit Anstrengungen in dieser Richtung unternommen werden sollen – die Gesamtheit aller Fachbereiche wird sich also in Zukunft mit dem Thema befassen.
- gefördert und begleitet wird das Vorhaben durch die Aufnahme in das zweijährige Projekt „Nachhaltige Schulentwicklung“, dies ist Dank des Status als UNESCO-Projektschule möglich und wurde von der Gesamtkonferenz und der Schulkonferenz unterstützt.
Das letztgenannte Projekt vernetzt zudem viele Schulen aus dem ganzen Bundesgebiet, die sich ebenfalls auf den Weg begeben haben, um ihre Schulen in ihrer Gesamtheit nachhaltig zu gestalten. Startpunkt der Vernetzung war ein „kick-off-workshop“ des UNESCO-Netzwerkes in Hannover. Dort lernten wir die Vertreterinnen der anderen Schulen im Projekt kennen, erfuhren von deren Ideen und bereits realisierten Schritten, und hatten auch genügend Zeit, uns im Team (als LehrerInnen Frau Krigar und Herr Hahn, als Schülerinnen Tamara Kowalski, 10-22, Esme Buden und Nina Laffont-Pamp, beide 9-12) über konkrete Vorhaben und auch über die großen Fragen zu diskutieren.
In der Diskussion wurde uns mehreres bewusst:
- Wir haben schon ein beachtliches Wegstück zurückgelegt: Wir konnten eine Menge bereits realisierter Projekte notieren, und gaben uns selbstkritisch – optimistisch 5 von 10 Punkten bei der Einschätzung unseres Entwicklungsstandes.
- Uns fehlt es bei der Bearbeitung von Nachhaltigkeits-Themen an Struktur und System – noch immer ist es eher dem Lehrer überlassen, ob bestimmte Themenbereiche, gerade auch in den Naturwissenschaften, unterrichtet werden (Herr Lahser wurde hier von den Schülerinnen lobend hervorgehoben).
- Wir brauchen konkrete Ziele – und einen großen Wurf. Wir haben uns daher drei große Ziele gesetzt, die wir in den nächsten Jahren erreichen wollen.
ZIEL 1: Fachübergreifende fundierte Bildung in vielen Fächern: „Nachhaltigkeit“ für alle SchülerInnen
- Benennung der Kerninhalte
- überfachliche Abstimmung der Fachbereiche, Verteilung und Harmonisierung der Kerninhalte
- Ergänzung der schulinternen Curricula
- Einbezug der Schüler in Projekte
- Projekte und workshops (Leistungsnachweise in Form von Plakaten, Videos, [digitalen] Portfolios, Broschüren, Präsentationen)
- Aufbau und Pflege einer allgemein zugänglichen Materialbörse
ZIEL 2: Verstärkung der Mitwirkung von SchülerInnen bei Fragen der Nachhaltigkeit
- Aufbau von Beteiligungsstrukturen jenseits einzelner Projekte („Klimaparlament“)
- Unterstützung von schülerorganisierten Aktivitäten, z.B. Mülltrennung, Studientage
- „hand-out“ Wie gründe ich ein Projekt
- Einbezug des Dualen Lernens
- Stärkere LehrerInnen-SchülerInnen-Kommunikation (L-S-Nachhaltigkeits-AG)
ZIEL 3: Reduktion des Ressourcenverbrauchs um mindestens 20 %
- Auflistung der zu betrachtenden Ressourcen
- Erfassung des „Ist“-Zustandes
- Planung von Reduktionsstrategien (z.B. Vermeidung, Recycling, Verteuerung,…)
- Planung von Motivationsanreizen (z.B. „challenges“)
- Verbesserung des Essens (mehr regional/bio/vegan), CO2-Preis des Essens
Alle diese Ziele sind nur erreichbar, wenn wir Organisationsstrukturen für unsere gesamte Schule schaffen („Vom Projekt zur Struktur“). Darin kann die AG Nachhaltigkeit sicherlich ein „Kristallisationspunkt“ sein, von dem aus Aktivitäten angestoßen und koordiniert werden.
Ausschnitt aus den Projekten anderer Teilnehmer:




